Die Fuckparade steht (derzeit) für das Profilierungsgehabe diverser Hauptstadtarroganten und einige kommunalpolitische Anliegen, die außerhalb der jeweiligen Berliner Stadtteile keine Sau interessieren, für die man aber (politisch unreflektierende) Mitdemonstranten sucht, die man durch sirenenhaft musikalische Lockrufe herbeizulocken versteht. Früher stand sie mal für freies Feiern, freie Kunst und für bewußtere Wahrnehmung und bessere Pflege alternativer Kultur (am Beispiel vor allem des Hardcoretechno, aber auch anderer Musik- und sonstiger Kunstarten).
Die Hateparade war der Name der Fuckparade, als sie das erste Mal stattfand, damals noch dezidiert als Gegendemo zur Loveparade. Findet der geschichtsinteressierte Mensch aber alles vollständiger im Netz, als ich es grad im Kopf hab.
Jedenfalls steht die Hateparade heute als Gegendemo zum Verfall der Fuckparade und ihrer einstigen Ideale zu einem brav- bis spießbürgerlichen Karnavalsumzug angepaßter Wichtigtuer, die sich für die lokale Parteipolitik instrumentalisieren lassen und Konfrontation eher mit kulturell nahestehenden Menschen suchen denn mit denen, die hierzulande was zu sagen haben.
Die Hateparade steht aber auch unabhängig davon ein für die Bewahrung, Rückeroberung und Erweiterung von Grund- und Menschenrechten, aufgrund ihrer speziellen kulturellen Vorgeschichte mit dem Fokus auf Kunstfreiheit, Meinungsfreiheit, Demonstrationsfreiheit und Recht auf Rausch. Sowie natürlich freies Feiern für jeden, unabhängig ob Stadt-, Dorf- oder Landmensch. Zudem setzt sie sich gegen konsumterroristische Maßnahmen zur Kunstvermarktung ein.
PS: Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Objektivität ...